Als wir heute morgen aufwachten, schien draußen die Sonne und wir hatten über 20°C. Ideales T-Shirt-Wetter und die Chance mal den Strand zu besuchen. Der liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums, aber in der Nähe der Uni. Von meiner Wohnung aus brauche ich mit dem Fahrrad ca. 20-30 Min. dorthin.
Es ist ein großer breiter Sandstrand mit gepflasterter Promenade. Der Stadtteil ist nicht so schön zum Wohnen. Dort gibt es viele gruselige Ruinen und die ärmere Schicht wohnt dazwischen. Es waren viele Leute unterwegs und auch ein Künstler war vor Ort, der seine Sandburgen auf eine ganz besondere Art und Weise baut.
Auf dem Rückweg sind wir an meiner Uni vorbei gekommen und hörten Krach, der uns bekannt vorkam. Die Neugierde trieb uns hin und tatsächlich: Es war eine Sporthalle, in der die Uni-Männermannschaft Handball und nebenan Volleyball spielte. Das war doch mal eine Sprache, die man überall auf der Welt spricht und versteht. Wir schauten eine Weile zu und machten uns dann auf dem Weg nach Hause.
Zu Hause war die Bude mal wieder voll. Meine griechische Mitbewohnerin hatte Besuch von ihren zwei Freundinnen aus Griechenland, die wild durcheinander Griechisch sprachen. Meine italienische Mitbewohnerin und ihre Freundin sprachen italienisch und dann war da noch meine spanische Mitbewohnerin, die Besuch von ihrem „Friend“ oder „Boyfriend“ hatte. Man weiß es nicht so genau. Alle zusammen waren wir auf knapp 70 m² neun Leute. Aber das ist hier das normale Leben. Immer etwas los. Da kann es passieren, dass der Herd ein paar Stunden gar nicht kalt wird.
Heute Nacht wurde die Uhr vorgestellt und da wir eh früh hoch wollten, sind wir einfach wach geblieben. Ein paar 100 m von hier entfernt gibt es ein Stadion, wo jeden Sonntag ein Flohmarkt statt fand. Das Besondere an dem Flohmarkt ist, dass davor in der Dämmerung immer nicht ganz legal Fahrräder verkauft werden und da ich noch eins brauchte, haben wir uns um 5 Uhr auf den Weg dorthin gemacht. Und siehe da, nach 5 min. hatten wir ein Fahrrad in Aussicht, was anfangs 50 € kosten sollte. Ich hatte nur die Zahlen auswendig gelernt und wiederholte diese permanent der Verkäuferin gegenüber und fuhr noch ein paar Minuten mit dem Rad herum. Das weckte bei der Frau den Anschein, als wenn ich starkes Interesse hätte und dann bekam es das Rad doch noch für 40 €. So konnten wir glücklich zurück kehren und uns ins Bett legen.