Die Nacht vor dem Höhepunkt der “Fallas” war kurz und laut. Ich wohnte direkt an der Straße und die Fensterscheiben sind sehr dünn. Die meisten Valencianer haben die Festwoche bereits heftig gefeiert. Die “Fallas” sind eine Frühlingsfest und sollen den Winter verjagen. Falls ihr etwas mehr über die Tradition dieses Festes erfahren wollt, empfehle ich die offizielle deutsche Webseite.

Den ganzen Tag regnete es und da wir aus Deutschland keinen Regenschirm mitgebracht hatten, kauften wir erstmal einen. Wer weiß, wie oft wir den noch gebrauchen können. Anschließend ging es zum “Plaza de la Virgin”. Dort stand ein riesengroßes 14 m hohes Gestell in Gestalt der Heiligen Jungfrau der Schutzlosen mit Nelken geschmückt. Es ist ein heiliger Ort für die Valencianer, die dort einen zweitägigen Opfergang dem “Ofrena de Flors” vollziehen und dementsprechend drängten sich viele Leute um die Jungfrau.

Die Anbetung der Jungfrau war nur eines der Highlights in dieser Woche in Valencia. Die Stadt ist in 370 Sektoren eingeteilt, dessen Einwohner eine große “Falla” mit satirischen Hintergrund und eine kleine “Falla Mayor” mit lustigem Motiv aus Pappmaché gebaut haben. Die Figuren waren fast so hoch wie ein Wohnhaus.

Falla hoch wie ein Wohnhaus
Falla hoch wie ein Wohnhaus

Insgesamt gab es ca. 740 Figuren, die im Wettbewerb zueinander standen und alle den ersten Platz machen wollten. Meistens gewinnt der Sektor mit den reichsten Einwohnern. In einem Kaufhaus standen die Gewinner aus den Vorjahren in Miniaturansicht. Sehen sie nicht alle lustig aus? Jede Figur griff ein anderes aktuelles Geschehen auf satirische Art und Weise auf.

Am Abend ging es dann mit ca. 10 anderen deutschen Studierenden zum “Plaza de Ajuntamente”. Nach der Krönung werden die Figuren in der selben Nacht, in der sogenannten Cremà, abgebrannt. Die Fallera Mayor, die jedes Jahr ebenfalls in einem Wettbewerb gewählt wird, darf das Feuer der Falla Mayor entzünden. Jede kleine Valencianerin wünscht sich irgendwann mal die Fallera Mayor zu sein. Zuerst sahen wir uns die Cremá einer Kinder-Fallas auf einem Nebenplatz an.

Anschließend ging es zur größten Cremá der Stadt mit anschließendem Abschlussfeuerwerk auf dem größten Platz in Valenica. Hier darf die erwachsende Fallera das Feuer anzünden. Wir standen von ca. 23-1 Uhr bei Nieselregen dicht an dicht gedrängt und warteten auf den großen Moment. Dummerweise standen wir genau in der Windrichtung, wohin die Glut-Teilchen flogen. Hinzu kam noch der Regen von oben und von unten floss das Löschwasser um unsere Füße. Nach viel Peng Peng und Gestank ging es dann durchnässt nach Hause.

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