Heute ist Pfingstsonntag und wir haben uns den Aufstieg zum Rossnos ausgesucht, weil in dem Wanderheft empfohlen wurde die Trolltunga nur vom 1.7-15.9 hinauf zu wandern. Beide Wege sind als schwierig gekennzeichnet. Ich konnte mein Freund nicht davon abhalten diesen Berg zu erklimmen, statt einen einfacheren Weg zu wählen.
Wir fuhren also ca. 2 km ins Tyssetal und parkten dort auf einem Parkplatz. Wir hatten Mittagshitze bei 30°C. Der erste Abschnitt ging über riesige Steine bei praller Sonne steil bergauf. Mein Freund hatte nichts anderes im Kopf als mit seinen „Wanderletten“ den Berg zu besteigen. Es sah rutschig und gefährlich aus, doch er war nicht davon abzubringen. Zum Glück kam ab einer Höhe von 200 m ein Nadelwald mit zweifussbreiten Wegen, die sich serpentinenartig hochschraubten. Dieser Weg war zwar gerader und schattiger, aber sehr rutschig, wegen den ganzen Tannennadeln auf den Boden. Zunehmend kamen Wasserstürze dazu, die den weg kreuzten und ab 800 m lag dann Schnee und bedeckte den Weg. Hier zog mein Freund es dann doch vor, seine Turnschuhe anzuziehen. Zum Glück sind schon ein paar Wanderer vor uns dort lang gegangen, sodass wir nur in die Fussstapfen treten mussten und sicher gehen konnten, dass wir nicht 4 m tief einsinken.
Die Spuren führten uns direkt zu einer Wanderhütte. Dort trafen wir eine ältere Niederländerin, die uns erzählte, dass ihr Mann und Sohn von hier noch weiter auf den Rossnos (1500 m) gewandert sind. Weil sie keine guten Wanderschuhe hatte, ist sie bei der Hütte (950m) geblieben. Wir suchten uns auch eine Hütte und bereiteten Windgeschützt unser Mahl zu. Beim Essen beschlossen wir, dass wir nicht zum Rossnos nach oben durch den Schnee wandern, sondern die Aussicht genießen und wieder absteigen. Der Abstieg ging zwar schneller, aber er gestaltete sich nicht angenehmer, da der Weg sehr steil war. Am Abend kamen wir nach insgesamt 6,5 Stunden wieder am Auto an. Ausgeschrieben waren 6 Stunden für den Aufstieg auf 1500m. Wir müssen wohl noch ein wenig üben und weniger Pausen machen, um das zu schaffen.
Nach dem anstrengenden Tag fuhren wir noch dir RV13 südlich und bogen nachdem wir wieder am diesmal kräftigeren Wasserfall Låtefossen vorbei fuhren, links in die E134 Richtung Haukeligrend ein. Ab Haukeligrend fuhren die RV9 südlich bis Flateland. Die Straße führt durch das Setesdal in 1500m Höhe. Die Gegend ist ziemlich verlassen, da es nur ein paar größere Orte gibt, in denen nur im Winter großer Anlauf herrscht. Mein Freund nutzte es aus, dass die Straße erstmalig größtenteils geradeaus gingen. So passierte es auch, dass er einen kleinen Vogel im Kühlergrill mitnahm. Für den Vogel tat uns das Leid. Wir legten eine Schweigeminute ein und fuhren weiter. Auf dem Weg kamen wir an einem von Norwegens vielen Wasserkraftwerk vorbei. Wir campten auf einen sehr modernen Campingplatz mit Trampolin und Grillhütten in Flateland (130 NOK = 16 €).