Als wir heute auf standen, war immer noch keiner in der Rezeption. Zum Glück brauchte man zum Duschen keine Duschmarken, sondern man steckte einfach 10 NOK hinein. Als bei der Abfahrt immer noch keiner da war, fuhren wir vom Platz ohne zu zahlen. Eigentlich ist es ungewöhnlich, dass mittags die Rezeption immer noch nicht besetzt ist. Aber was solls, so haben wir etwas gespart. Leider fing es mittags an zu regnen und wir konnten das Zelt nicht mehr rechtzeitig abbauen, sodass wir es erst mal in zwei Tüten steckten und dann auf dem nächsten Campingplatz trocknen mussten.
Unsere Fahrt ging weiter südlich am Innvikfjord entlang auf der RV60/E39 Richtung Skei. Dort wechselten wir auf die RV5/E39 Richtung Lavik. In Lavik fuhren wir mit der Fähre nach Oppedal (112 NOK = 14 €). Für die verhältnismäßig kurze Fahrt, war die Überfahrt ganz schön teuer. Weiter gings auf der E39 Richtung Bergen. Bergen ist die zweitgrößte Stadt in Norwegen und es tut auch mal ganz gut wieder etwas Zivilisation zu sehen. Um Bergen herum gibt es 3-4 Campingplätze und wir wählten zwar einen etwas südlich gelegenen Platz, der nicht so schön sein soll, dafür aber eine gute Anbindung zur Stadt haben soll. Der Campingplatz entpuppte sich als Motel (160 NOK = 20 €) mit zwei bis drei Hütten und etwas Rasen dahinter. Dafür war es aber günstig. Wir fanden trotzdem ein Stückchen geschütztes Grün hinter Bäumen.
Das Örtchen heißt Nesttun und hat seit April dieses Jahres eine nagelneue Straßenbahn direkt in die Stadt Bergen. So mussten wir nicht das Auto nehmen und konnten bequem die Stadt erkunden. Eine einfache Fahrt kostet 57 NOK = 7 € und führt sogar durch das Paradis. 😉 In Bergen bestückten wir uns erst mal mit neuem Bargeld. Wir hörten, dass die Stadt teuer sein soll. Wir besichtigten am Hafen den Stadtteil Bryggen, ebenfalls Weltkulturerbe der UNESCO und machten Bekanntschaft mit dem GEOMAR Schiff Poseidon aus Kiel. Echt krass, dass man bis Norwegen fahren muss, um dieses Schiff mal zu Gesicht zu bekommen. Dabei liegt GEOMAR direkt vor der Haustür.
Unsere Erkundungstour ging weiter durch die gut gepflegte Parkanlage mit einer Festung. Durch den Spaziergang Appetit geholt, suchten wir uns ein Restaurant am Hafen. Wir wählten eine Art Steak House. Das Restaurant heißt „Egon“ und ist eine Kette in Norwegen. Sie haben gutes Essen und Menükarten in allen Sprachen. Dies war allerdings gar nicht nötig. An unserem Nachbartisch saßen zwei Deutsche, die zu Besuch bei ihren norwegischen Freunden waren und uns bestens beraten konnten. Wir bestellten eine Cola, eine Sprite, ein Pfeffersteak und Fajitas (Mexikanische Wraps) und zahlten 600 NOK. Allein das klingt ja schon viel und beim umrechnen wurde uns dann ganz schlecht, als wir merkten, dass wir ca. 80 € ausgegeben hatten. Da hilft es wenig, dass es eines der „günstigen“ Restaurants war. Es schmeckte gut und wir konnten die Atmosphäre des Hafens mit den vielen Yachten, den lebhaften Menschen und der lauen Sommernacht genießen. Gegen Mitternacht ging es durch den künstlerischen Park zurück zum Motel.